Pressemitteilung vom 12. Oktober 2022 Berlin. Die heute veröffentlichten Empfehlungen des Bündnisses bezahlbarer Wohnraum verlieren kein Wort über die drängendste soziale Frage: die Bezahlbarkeit der Heizkosten für Menschen in unsanierten Wohnungen. Dies geht aus bDie Deutsche Unternehmensinitiative Energieeffizienz (DENEFF) verurteilte diese scharf. Zwar sei allen Beteiligten klar, dass die Energiekosten auch nach 2024 auf einem deutlich höheren Niveau bleiben werden als vor dem russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine, die notwendigen Konsequenzen zögen jedoch weder das Bündnis noch die Bundesregierung. Nur durch mehr Tempo bei der energetischen Sanierung, insbesondere der Gebäude mit den höchsten Verbräuchen, ließen sich die Energiekostenbelastung strukturell und dauerhaft verringern und die Klimaziele erreichen. Aktuelle Studien belegen, dass die Energiepreissteigerungen Menschen in unsanierten Gebäuden etwa zehnmal härter treffen als solche in energieeffizienten Häusern. Christian Noll, geschäftsführender Vorstand der DENEFF: “Das Bündnis hat den wichtigen Auftrag krachend verfehlt, in diesen Zeiten Antworten zu geben, wie Heizkosten als der Haupttreiber der Wohnkosten gesenkt werden können. Die Bestrebungen einiger Akteure im Bündnis, energetische Standards als Kostentreiber zu diskreditieren, kommen jetzt jene Menschen teuer zu stehen, die eigentlich hätten entlastet werden können.” Der Verband fordert, dass die Bundesregierung jetzt den Mut haben muss, vergangene Versäumnisse und Fehler zu korrigieren und nachhaltig wirksame Lösungen umzusetzen. Statt auf Zukunftsinvestitionen sei in der Krise bislang vor allem auf Entbehrungen und auf die Subventionierung von Energiekonsum zur Abfederung wirtschaftlicher Härten gesetzt worden. So wurde die Förderung für hochwirksame energetische Sanierungen unter Sparzwang bereits im Sommer teils drastisch gekürzt und unattraktiver gemacht, während parallel dreistellige Milliardensummen an neuen Schulden aufgenommen werden, die kurzfristig entlasten sollen, letztlich aber den Status weiter finanzieren, so Noll. Allgegenwärtige Spardusch-Appelle könnten nicht darüber hinwegtäuschen, dass zentrale klima- und verbraucherpolitische Vorhaben wie Mindesteffizienzstandards für die Gebäude mit den höchsten Energierechnungen immer noch nicht umgesetzt seien. Hier müsse die Bundesregierung jetzt national und auf EU-Ebene liefern. “Das Bündnis für bezahlbares Wohnen hat zur Energiefrage leider nichts beizutragen und sich lieber am seit Jahren bekannten Versuch abgearbeitet, über Lebenszyklus- und Quartiersbetrachtungen das Thema Klimaschutz möglichst weit aus dem Verantwortungsbereich der Immobilienwirtschaft heraus in Richtung Energiewirtschaft und Baustoffindustrie zu schieben. Eine vertane Chance für echten Wandel”, resümiert Noll.
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