DENEFF: Einschnitte bei Sanierungsförderung senden falsche Signale Pressemitteilung vom 27. Juli 2022
Berlin. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) hat gestern und heute deutliche Änderungen für die Förderung der Gebäudesanierung angekündigt, die in Teilen bereits ab morgen in Kraft treten sollen. Damit wird die Höhe der Förderung für Tilgungszuschüsse durch die KfW für umfassende Sanierungen drastisch, die für Zuschüsse für Einzelmaßnahmen, insbesondere Fenstern und anderen Außenbauteilen, deutlich gekürzt. Bei Heizungsanlagen werden die Kürzungen zum Teil durch einen neuen Bonus für den Austausch von Gasheizungen kompensiert. Die Deutsche Unternehmensinitiative Energieeffizienz (DENEFF) bemängelt, dass durch die kurzfristigen Änderungen die falschen Signale an die Bevölkerung gesendet werden und bemängelt, dass die Verbände vorab nicht, wie eigentlich angekündigt, konsultiert wurden. Insbesondere kritisiert die DENEFF, dass die Fördersätze uneinheitlich gesenkt wurden. Besonders hoch seien die Einschnitte bei umfassenden Modernisierungen. Verbesserungen des Wärmeschutzes und der Anlagentechnik würden künftig deutlich weniger attraktiv gefördert, wohingegen Investitionen in neue Heizungen weiterhin mit bis zu 40 Prozent der Kosten bezuschusst werden. Christian Noll, geschäftsführender Vorstand der DENEFF: „Wenn jede Kilowattstunde zählt, wie Bundesminister Habeck immer wieder betont, ist jede Form der Verunsicherung schädlich. Der schnelle Ersatz von Gasheizungen ist wichtig, reicht alleine aber nicht aus. Die Gebäude müssen insgesamt deutlich mit dem Verbrauch runter, damit er kostengünstig und schnell erneuerbar gedeckt werden kann. Statt uns schnellstmöglich und nachhaltig aus Putins Klammergriff zu befreien, sendet die Bundesregierung jetzt das Signal, dass man anscheinend lieber auf Jahre mit immer neuen Entlastungspaketen zu hohe Energieverbräuche und damit Gasimporte subventionieren möchte.“ Der Verband erwartet, dass die Bundesregierung bald – und in Abstimmung mit den Markteilnehmenden – Korrekturen vornimmt. Dafür müsse auch die mittelfristige Mittelausstattung der Förderprogramme endlich zielkompatibel ausfallen. |