Pressemitteilung vom 21.1.22Informelles EU-Ratstreffen zu Energie: Deutschland muss Tempo machenAmiens/Berlin: Am Wochenende kommen die Ministerinnen und Minister für Umwelt sowie für Energie zu einem informellen Treffen in Amiens zusammen. Am Samstag sollen Energiefragen und insbesondere das Thema Energieeffizienz behandelt werden. Die Deutsche Unternehmensinitiative Energieeffizienz (DENEFF) appelliert an die deutschen Vertreterinnen und Vertretern, sich dabei für die Stärkung der EU- Energieeffizienzrichtlinie (EED) und der Gebäudeeffizienzrichtlinie (EPBD) als zentrale Säulen des Fit-for-55-Pakets einzusetzen. Nur mit einer effizienteren Energienutzung könnten die Klimaziele erreicht und gleichzeitig die Bezahlbarkeit und Sicherheit einer nachhaltigen Energieversorgung Europas sichergestellt werden. Angesichts steigender Strom- und Gaspreise sei es zudem es wichtiger denn je, sich im Rahmen der Energieeffizienzrichtlinie EU-weit und auch national ambitionierte und verbindliche Energieeffizienzziele zu setzen und robuste Energieeffizienzmaßnahmen voranzubringen, so die DENEFF. Dabei empfiehlt die DENEFF die signifikante Erhöhung, der Ziele. Um die Ziele zu erreichen sind sei wichtig, dass die Mitgliedstaaten mit konkreten Instrumenten förderliche Rahmenbedingungen für Energieeinsparungen liefern. So habe die geltende Regelung zu nationalen Einsparverpflichtungen zahlreiche Schlupflöcher, moniert die DENEFF. Hier gilt es, konsequent nachzuschärfen, sodass nur noch Maßnahmen anerkannt werden, die wirklich originär auf Energieeffizienz ausgerichtet sind. Das ist laut der DENEFF für die Glaubwürdigkeit der Energieeffizienzrichtlinie unbedingt erforderlich. Unbestritten ist auch die Nützlichkeit von Energiemanagementsystemen für Unternehmen, so die DENEFF. Schon seit 2012 sind große Unternehmen in der Pflicht, regelmäßige Energieaudits vorzunehmen, wodurch sie einen besseren Überblick über ihre Einsparpotenziale erhalten und ihren Energieverbrauch optimal regulieren können. Nun plant die EU, die Pflicht nicht mehr an der Unternehmensgröße, sondern dem Energieverbrauch festzumachen. Für größere Energieverbräuche über 28 GWh im Jahr, soll ein Energiemanagementsystem Pflicht werden. Die DENEFF unterstützt dieses Vorgehen und fordert einen Schwellenwert, der alle Unternehmen berücksichtigt, für die sich ein Energiemanagementsystem lohnt. Hier setze die Kommission deutlich zu hoch an: Die Datenlage zeige, dass Unternehmen bereits ab einem jährlichen Gesamtenergieverbrauch von 5 GWh ein Energiemanagementsystem betreiben sollten. Auch im Gebäudesektor müsse sich Deutschland in der EU als Vorreiter positionieren. Konkret gehe es dabei um die EU-Gebäudeeffizienzrichtlinie (EPBD). Laut der Deutschen Unternehmensinitiative Energieeffizienz e. V. ist die novellierte Richtlinie der Startschuss für eine auch in Deutschland dringend notwendige Welle zur Modernisierung für die Gebäude mit den höchsten Energierechnungen. Sie ergänzt damit den Ampel-Koalitionsvertrag um einen Kernbaustein zur Erreichung der Klimaziele. Christian Noll, geschäftsführender Vorstand der DENEFF: „Die neue Bundesregierung hat mehr Tempo beim Klimaschutz angekündigt. Gut so! Die Energiepreiskrise und die Klimakrise erfordern ein gemeinsames, europäisches Vorgehen. Darum setzen wir auf eine ambitionierte Verhandlungsposition von deutscher Seite zu Fragen der europäischen Energieeffizienzpolitik.“
Die Stellungnahme der DENEFF zur EU-Energieeffizienzrichtlinie finden Sie hier: https://deneff.org/wp-content/uploads/2021/12/20211129_DENEFF_EED_PositionPaper.pdf
Bei Rückfragen wenden Sie sich gerne Franziska Goebel (franziska.goebel@deneff.org) oder mobil unter: +49 (0) 176 225 671 51
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